Weine degustieren

Weltweit werden jährlich 40 Milliarden Flaschen Wein gekeltert. Die Konsumenten haben die Qual der Wahl. Der beste Ratgeber beim Kauf eines guten Tropfens bleibt der menschliche Gaumen. Je besser die degustativen Fähigkeiten, desto treffsicherer werden die Weineinkäufe ausfallen und umso grösser ist der Weingenuss.

 

Um eine erfolgreiche Verkostung durchzuführen, sollten folgende Punkte beachtet werden. Klarer Kopf, neutraler Gaumen, richtige Zeit (vor Mittag- oder Abendessen), ideales Umfeld (frei von Fremdgerüchen sowie gutes Licht), optimales Glas und richtige Weintemperatur.

 

Die eigentliche Degustation kann in vier Schritte unterteilt werden:

1. Beurteilen Sie den Wein zuerst mit den Augen. Transparenz? Perlage? Oberfläche? Farbtönung und Farbtiefe?

2. Jetzt prüfen Sie den Wein mit Ihrer Nase. Reintönigkeit? Intensität? Qualität? Dominieren blumige, würzige oder fruchtige Noten?

3. Beim nächsten Schritt kommt der Mund zum Zug. Erster Eindruck? Süsse? Säure? Gerbstoffe? Abgang? Harmonie?

4. Zum Schluss beschreiben Sie den Charakter des Weins. Ihre Fantasie wird Ihnen dabei behilflich sein.

 

 

Bei der Weindegustation entwickelt sich die Treffsicherheit erst nach einiger Übung. Wichtig ist, dass Sie systematisch vorgehen und Ihre Sinne schärfen. Natur und Küche bieten unzählige Möglichkeiten, unsere oft verkümmerten Organe anzuregen und zu schulen. Geschmacksvergleiche und wachsende Routine schaffen eine gute Basis für das sichere Verstehen eines Weins. Je grösser Ihr Erfahrungsschatz ist, desto freier werden Sie nach Ihren eigenen Massstäben Weinbeurteilungen vornehmen, unabhängig von Besserwissern und schönen Etiketten.