Ein guter Cognac

Worauf muss man beim Kauf eines Cognacs achten?

 

Was in der Flasche auf den Markt kommt, ist eine Vermählung aus edlen Cognacs, die oft jahrelang in unterschiedlichen Eichenfässern gelagert wurden. Eine alte Regel besagt: Je länger er lagert, desto besser und wertvoller wird er. Dies ist allerdings nur bedingt richtig. Denn die Entwicklungskurve des Cognacs steigt nicht kontinuierlich an, sondern flacht nach einer gewissen Zeit ab. Entscheidend dabei ist die Herkunft der verwendeten Trauben.

 

Die besten Cognacs stammen aus den ersten beiden der sechs Anbaugebiete, die 1909 und 1938 gesetzlich festgelegt worden sind. Es sind dies die Grande Champagne und die Petite Champagne. Das Haus Rémy Martin verwendet ausschliesslich Trauben aus diesen beiden Zonen. Trägt ein Cognac die geschützte Zusatzbezeichnung «Fine Champagne», besteht er zu mindestens 50 Prozent aus Trauben der Grande Champagne und höchstens zu 50 Prozent aus Trauben der Petite Champagne. Ein Cognac «Grande Champagne» muss hingegen zu 100 Prozent aus Trauben der Grande Champagne gekeltert sein.

 

Dass die Engländer einen grossen Einfluss auf die Verbreitung des Cognacs hatten, zeigt allein die Tatsache, dass noch heute die englischen Abkürzungen für die Altersbezeichnung auf dem Etikett verwendet werden:

 

VS/***   =     Very Superior (gute Qualität, jüngster enthaltene Cognac mindestens
2 Jahre, Durchschnittsalter 4 – 5 Jahre)

VSOP   =     Very Superior Old Pale (ausgezeichnete Qualität, jüngster Cognac
4 Jahre, Durchschnittsalter  5 – 10 Jahre)

XO         =     Extra Old (aussergewöhnlich alt, jüngster Cognac mindestens
6 Jahre, Durchschnittsalter 20 – 40 Jahre)

 

Renommierte Firmen verwenden aber auch Cognacs, die weit älter sind, als das Gesetz es vorschreibt. Cognacs aus der Petite und der Grande Champagne entwickeln sich schneller und können daher jung auf den Markt kommen – so etwa der VSOP von Rémy Martin – oder lagern bis zu über 40 Jahre im Fass, so dass sie deutlich an Finesse und Eleganz zulegen können.